GRÜNZEUG

INFORMATIONSBLATT DES KLUBS DER FREUNDE DES S.C.RAPID (GEGRÜNDET 1951) 49.JAHRGANG/JÄNNER 2021/Nr.619/Versand 1.3.2021, Postamt 1120

ZWISCHEN GALA UND DEBAKEL

In dieser Nummer beginnen wir mit drei Glanzvorstellungen unserer Mannschaft: Dem 4:1 gegen Sturm Graz gebührt dieses Lob auch wie für das viel zu niedrige 2:1 über St.Pölten. Nach dieser Partie ging es zum LASK, den Kühbauers Taktik – sehr zum Erstaunen von dessen Widersacher, Coach Thalhammer – mit den eigenen Waffen schlug: kaum Fußball, vielmehr munteres Jagen des Balles, vor allem in der eigenen Hälfte und im eigenen Sechzehner und das bei nur 44 Prozent Besitz! Thalhammer und dessen Pressingspezialisten sahen sich überdies einer im Abschluss effizienter als sonst agierenden Einheit gegenüber -und verloren mit 1:2; es war übrigens der fünfte SCR-Erfolg über den LASK.

Der ebenfalls fünfte Dreier in der Bundesliga seit dem unrühmlichen 0:3 gegen die WSG Tirol hätte anschließend beim Abstiegskandidaten Altach erfolgen müssen, ja müssen: Doch nach Schreiners Ausschluss in Minute 22 stemmten sich neun Vorarlberger und deren – wie immer besonders gegen Rapid – überragender Tormann Kobras den dauerüberlegenen Hütteldorfem entgegen, die das Runde nicht ums Verrecken ins Eckige brachten. Zwei Punkte leider im A…

Und mit diesem Handicap reisten unsere Grün-Weißen zum „absoluten Lieblingsgegner“ nach Salzburg, um sich dort wieder einmal ein Debakel abzuholen. Dass es dank Strebingers Weltklasseleistung und den späten Treffern von Schuster (der hätte sich ein schöneres TorDebüt verdient) und Kara (heuer schon sein zehnter) „nur“ beim 2:4 blieb, war noch das Beste an diesem Spätnachmittag.

Die Tabelle schaut nun wieder so aus wie in jedem Jahr, seit sich die Salzburger Menschenhändler des österreichischen Fußballs bemächtigt haben…

tipico-Bundesliga (Stand vom 21.2.)

1.Salzburg 18/43 (61:21)
2.Rapid    18/37 (37:24)
3.LASK     18/36 (37:18)
4.Sturm    18/31 (29:17)

SPIELE, TORE, KOMMENTARE

13.RUNDE (22.1.): STURM GRAZ (H) 4:1 (2:1)

Fountas (4 Spiele gesperrt, weil er im Test gegen die Admira einen Gegner angespuckt hatte) fehlte zwar, aber die anderen Offensiven pelzten der zuvor so kompakten Grazer Abwehr (5 Tore bisher) gleich vier „Bummerln“ auf. Trotzdem war der großartig haltende Comebacker Strebinger der heimliche Vater des Sieges, der fast noch das Gegentor hätte verhindern können, vor dem Hofmann ein grotesker Patzer unterlief (der Ball sprang ihm auf den linken Fuß, weshalb er mit dem rechten daneben haute). Ähnlich kurios war das 3:1: Barac „erschoss“ Knasmüllner geradezu, von dessen Hintern und Ferse die Kugel ins Tor sprang. Nun wurde eine Partie souverän über die Runden gebracht, in der Richi nach seinen Heldentaten vor der Pause keine weitere Gelegenheit mehr hatte, sich auszuzeichnen.


14.RUNDE SKN ST.PÖLTEN (H) 2:1 (1:1)

(27.1., nachdem das Spiel tags zuvor wegen extremen Schneefalls verschoben wurde):

Selten gab es ein Spiel, das mit nur einem Tor Differenz derart verdient gewonnen wurde: Hinten leistete Rapid sich nur eine einzige Blöße, aber vorne vergaben besonders Kara und Knasmüllner hochgradige Chancen zuhauf. Trotzdem waren Letzterer mit einem tollen Rückzieher und Ersterer per Kopf für den Dreier verantwortlich und weil sie außerdem sehr stark agierten. Für uns der Beste überhaupt: Schick, auch weil er das 2:1 in hochklassiger Manier vorbereitete.

15.RUNDE (31.1.): LASK (A) 2:1 (2:1)

Ohne D.Ljubicic, Hofmann und Demir (alle verletzt) sowie Fountas (noch gesperrt) brachte Rapid das berühmte Linzer Pressssing (mit vier statt nur zwei s wegen dessen Intensität) mit den gleichen Mitteln zum Erliegen. Außerdem hätten Kara & Co schon zu Beginn der hektischen, aber fairen Partie vor „Notkapitän“ Gravacs insgesamt erst fünftem Tor schon führen können, bevor der LASK immer mehr Druck machte, aber bis auf wenige Ausnahmen gegen die SCR-Abwehr um ihren jungen Chef Greiml (Vorbereiter des 2:1) keinen Rat wusste. Kurzum, mit Fußball hatte das beiderseitige Kick and Rush kaum etwas zu tun, dafür flog die Kugel viel zu oft in der Luft umher, aber: Rapid erkämpfte sich einen enorm wichtigen Auswärts-Drei er und den schon fünften Sieg in Serie gegen den LASK. Auch, wenn es dessen seltsamen Präsidenten in der Luft zerrissen haben sollte!

16.RUNDE (9.2.): WAC (H) 1:0 (1:0)

Die erste Hälfte der Partie hatte einen einzigen Höhepunkt: Kara überraschte alle inklusive den Wolfsberger Goalie Kofler mit einem 25-Meter-Schuss. Dabei blieb es bis zum Happy End für den erneut ersatzgeschwächten SCR, weil die nach der Pause deutlich verbesserten Gäste gegen Juniorchef Greiml und dessen Nebenleute nur selten in Schusspositionen kamen und wenn doch, dann vermurksten sie alle ihre Chancen. Die für den Gastgeber waren geringfügiger, denn das Mittelfeld agierte weitaus statischer als sonst. Doch was soli’s: Auch für einen dreckigen Dreier gibt es genauso drei Punkte wie für Hochglanzfußball!

17.RUNDE (13.2.): ALTACH (A) 0:0)

Just gegen den Letzten riss Rapids Siegesserie und das trotz 69% Ballbesitz und 17:0 Torschüssen. Mag sein, dass diese Überlegenheit zu Erfolgen geführt hätte, wäre Altach nach Schreiners tollwütigem Foul an Stojkovic nicht auf ein 9-0-0 umgestiegen, dem die Wiener nur wenig entgegensetzen konnten. Und wenn doch, dann hinderten sie diese Herren an deren Umsetzung: Schüttengruber (kein Elfer nach Bumbergers Hands, 8.), Haudum (Retter auf der Linie, 66.), zum x-ten Male Kobras und sogar der eigene, aufgerückte Abwehrchef Greiml, der einem wohl zum 1:0 führenden Demir-Schuss im Wege stand. Da waren die (Rapid schon enteilenden?) Salzburger aus ganz
anderem Holz geschnitzt: 1:2 bei der WSG Tirol in Minute 78), dann jedoch 2:2 (79.), 3:2 (80.) und 4:2 (90.) – der Neid könnte einen fressen…

  • SCR: Strebinger; Stojkovic, Greiml, Barac, Ullmann; Grahovac (80.Alar), Petrovic; Schick, Knasmüllner (46.Demir), Ritzmaier (65.Fountas); Kara
  • Gelbe Karten: Obasi, Casar; Barac
  • Gelb-Rote Karte: Schreiner (22., Foul)
  • Cashpoint-Arena, Schüttengruber
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18.RUNDE (21.2.): RED BULL SALZBURG (A) 2:4 (0:1)

Das Resultat spiegelt die Ereignisse, welche sich schon von Haus aus auf dem Feld taten, nur unzureichend wider. Die besonders gegen Rapid entfesselt wirkenden Salzburger trampelten vom Anpfiff weg wie eine ganze Bullenherde über die Rapidler hinweg: Strebinger sah sich bereits in den ersten Minuten mit großen gegnerischen Chancen konfrontiert, während seine Vorderleute in vielen Situationen wie gelähmt wirkten. Dennoch erzielte Fountas auf Ritzmaiers Solo das 1:0, aber das Schiedsgericht sah ihn im Abseits und das war falsch; ebenso falsch war die Anerkennung des 0:2, obwohl Petrovic zuvor gefoult worden war. Kühbauers Erfolg seiner Reaktion: die Gelbe Karte, eh klar. Auch klar: Salzburgs Überlegenheit war so eklatant, dass das gar nichts ausmachte. Sagten wenigstens die „Sky“-Experten und irgendwie auch der Didi. Der Verfasser ist aber trotzdem der Überzeugung, ein Führungstor wäre uns besser zu Gesicht gestanden als Sekunden später das 0:1! So aber blieb es bei der Partie „Alle gegen Strebinger“: Deren halblustiges Finish auch schon wurscht war.

  • SCR: Strebinger; Stojkovic, D.Ljubicic (76.Greiml), Barac; Schick (76.Arase), Petrovic, Ritzmaier (76.Schuster), Ullmann; Knasmüllner (69.Demir), Fountas (46.Grahovac); Kara
  • Tore: Daka (30., 64., 70.), Adeyemi (90./+2); Schuster (90./+1), Kara (90./+4)
  • Gelbe Karten: Daka; Petrovic, Kühbauer
  • Red-Bull-Arena, Harkam
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„MR. GRÜNZEUG NR. 619“: RICHARD STREBINGER

Hier soll jener Spieler herausgestrichen werden, der in den Spielen, über die wir in dieser Nummer berichten, die unseres Erachtens beste Dauerleistung geboten hat.

Richi is back! Seit er am 22.1. (4:1 gegen Sturm) den sehr tüchtigen Paul Gartier („Mr. Grünzeug Nr. 418“!) wieder abgelöst hat, bot Richard Strebinger, strebsam wie er nun einmal ist, durchwegs gute bis sehr gute Leistungen (vorerst drei Gegentreffer in fünf Partien), bevor er zuletzt in Salzburg gleich viermal hinter sich greifen musste – ohne seine unglaublichen Reflexe und Paraden hätten es leider Gottes gut und gerne doppelt so viele, wenig schmeichelhafte, „Salzburger Nockerln“ sein können.

„RUNDE“ SPIELE, „RUNDE“ TORE FÜR RAPID

BL-Spiele: Kelvin Arase und Maximilian Ullmann jeweils 50. (beide gegen SKN St.Pölten); Ercan Kara 25. (SKN St.Pölten) und Leo Greiml 25. (Salzburg).- „Runde“ Tore: Fehlanzeige.

EIN BLICK ZU RAPID II

14.RUNDE (12.2.): AMSTETTEN (H) 1:0 (1:0)

  • Hedl; Sulzbacher, Eggenfellner, Querfeld, Moormann (46.Oda); Softie (76.Sattlberger), Kanuric (76.Ediz), Hajdari; Zimmermann (57.Savic), Wunsch (68.Binder), Strunz
  • Tor: Strunz (39.)
  • Allianz-Stadion, Pfister
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15.RUNDE (21.2.): AUSTRIA KLAGENFURT (A) 3:2 (1:2)

  • Hedl; Sulzbacher, Eggenfellner, Querfeld, Hajdari; Kanuric (29.Sattlberger), Oda (89.Gobara), Softie (55.Bozic), Wunsch (46.Binder); Zimmermann (55.Savic), Strunz
  • Tore: Eggenfellner (20., Eigentor), Paul (42.); Strunz (6.), Hajdari (56.), Savic (70.)
  • Wörthersee-Stadion, Jäger
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RESÜMEE

Erstmals zu-null plus Goldtor von Kapitän Strunz per Kopf, so startete Rapid II ins Coronajahr II, dabei war Elias Felber erneut zum FAC gewechselt.

Echt sensationell war das 3:2 in Klagenfurt, wo sie auf den Aufstieg in die Bundesliga hoffen und daher den SCR-Meistertrainer Peter Pacult holten. Dessen einstiger Meisterspieler Steffen Hofmann hofft nun darauf, dass seine blutjungen Burschen das Feld von hinten aufrollen. Dazu alles Gute!

2.Liga (Stand vom 21.2.)

Wollen oder dürfen (Liefering) nicht aufsteigen: die drei erstplatzierten Lafnitz (34 Punkte), Liefering (30) und BW Linz (28); wollen oder dürfen aufsteigen:

4. Innsbruck      15/25 (21:19)
5.GAK             15/23 (20:19)
6.Klagenfurt      14/21 (28:19)
… 
15. Rapid II      15/12(19:30)
16. Young Violets 15/11 (16:27).

SPLITTER

Unsere Homepage ist in einer auch für Smartphones geeigneten Version online (http://klubderfreunde.at). Mitglieder können sich auf der Homepage unter „Tagebuch“-„Tagebuch als Newsletter“ tagesaktuelle Berichte zu verschiedensten Themen rund um Rapid per Mail zusenden lassen. Wir bitten Euch, die Seiten kritisch anzusehen. Eure Hinweise können uns helfen, das Angebot zu verbessern.

Rapids Trainingszentrum befindet sich nun auf dem ehemaligen Elektra-Platz ganz in der Nähe des Happel-Stadions.

Mit der SV Ried kam es zu keiner Einigung bezüglich einer Ablöse für den talentierten U21-Teamstürmer Marco Grüll, der sich nun aber trotzdem bereits als „halber“ Rapidler fühlen darf, denn er wird per 1.6. ablösefrei zum SCR übersiedeln, aber nicht zu den Salzburger Bullen, man höre und staune!

Auch deswegen herrschte am grünweißen Transfermarkt sozusagen eine Flaute: Erworben wurde niemand und abgegeben wurde nur das Eigengewächs Melih Ibrahimoglu, der sich dem niederländischen Erstligisten Heracles Almelo anschloss. Didi Kühbauer wird den langen Rest der Saison 2020/21 also mit seinem eingeschworenem Kader (Knasi.: „Wir sind eine geile Truppe“) bestreiten, außerdem ist mit der Verlängerung seines Vertrags in Kürze zu rechnen. Bei Erscheinen dieser Nummer wird die Sache wohl schon erledigt sein, oder?

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Telefonservice: 01-8170035
Redakteur: Gerhard NIEDERHUBER
E-Mail-Adresse: rapid @ klubderfreunde . at
Offenlegung: Grundlegende Richtung von “Grünzeug“ ist die umfassende Information der Freunde des S.C.Rapid.
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Homepage-Autor: Franz Fiala · franz @ fiala.cc · 0677-1899 5070

„Grünzeug“ im Tagebuch

  • Vorige Ausgabe: GRÜNZEUG-618
  • Hier findest Du alle GRÜNZEUG-Ausgaben, die im Rapid-Tagebuch erschienen sind (seit Ausgabe 577) 
  • Alle Ausgaben des GRÜNZEUG seit den 1970er Jahren stehen unseren Mitgliedern oder Fußballhistorikern auf Anfrage im PDF- Format zur Verfügung

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