Rapid-Kopenhagen

2021-07-10 1:0 (0:0); Allianz-Stadion, 7.500 Zuschauer

Wer weiß, ob wir dieses Spiel besucht hätten, wenn es nicht das erste Spiel nach Corona gewesen wäre. So aber war es geradezu eine Freude, auf der Ost-Tribüne wieder der Sonne trotzen zu dürfen.

Immerhin ist Kopenhagen der dritte in der dänischen Liga und wie die Dänen spielen, hat die österreichische Nationalmannschaft mit einem 0:4 schmerzlich erfahren müssen. Umso erfreulicher ist es, dass wir eine deutliche Feldüberlegenheit von Rapid erlebt haben. Was aber nützt diese, wenn Fehlpässe, Abseitsentscheidungen und andere Ungenauigkeiten den Torerfolg verhindern. Schließlich wurde ein Ball knapp vor der Toroutlinie von der Linie gekratzt und die Maßflanke fand bei Ercan Kara den perfekten Abnehmer.

Ambiente

Als eine Reminiszenz an Michael Tojners Engagement bei der Fertigstellung des Trainingszentrums begrüßte uns vor dem Spiel ein riesiger Varta-Ball in der Spielfeldmitte.

Gegen Rassismus – UEFA

Die UEFA positioniert sich zwar punktuell (siehe Aktion „RESPECT“) gegen Rassismus, wagt es aber nicht, Flagge zu zeigen und laviert um das Thema herum; zum Beispiel durch Verbot der bunten Stadionbeleuchtung in München, dann aber wieder durch Duldung von Manuel Neuers bunter Kapitänsbinde.

Die Werbepartner VW, CocaCola und FedEx sprangen in die Bresche und hissen im Rahmen ihrer Werbebotschaften auf den Banden Regenbogenmuster aller Art.

Gegen Rassismus – Rapid

Warum soll das bei Rapid viel anders sein?

Der Verein ist irgendwie gegen Rassismus und für die Vielfalt, denn Rapid zitiert auf der Werbebande einen Satz aus dem Leitbild:

„Menschliche Vielfalt war und ist Motor unseres sportlichen Erfolgs.“

Aber zu einem Regenbogen-Styling konnte man sich nicht aufraffen. Vielleicht war’s ja nur ein gestalterisches Problem.

Der Hauptpartner Wien Energie und der Premiumpartner Allianz zeigten dagegen Flagge!

Wien Energie titelte „Offizieller Hauptsponsor“ mit einem Regenbogen als Hintergrund.
Allianz titelte „Allianz Pride„, wobei „Pride“ in den Regenbogenfarben dargestellt wurde.

Fans unbeeindruckt

Die Fans zeigten sich davon nicht besonders beeindruckt und beharrten auf ihren Gesängen à la „Schwuler FAK“.

Vielleicht wird ja die Zeit langsam reif dafür, dass man den Regenbogen auch in einem Fan-Transparent zeigen kann. Vielleicht wird ja den aktiven Fangruppen der Widerspruch zwischen der gesellschaftlichen Notwenigkeit nach Toleranz und ihrer nicht mehr in die Zeit passenden Diktion bewusst, die der Ethik-Rat als „Milieubedingte Unmutsäußerung“ verniedlicht und damit fast ein bisschen salonfähig gemacht hat.

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