Admira-Rapid

1:2 (0:1, 1:1, 1:1), 4.333, SR Schüttengruber, 2. Runde Österreichischer Cup

Bei prächtigem Fußballwetter erlebten wir eine Rapid-Elf, die nicht und nicht in die Gänge kommen will. Es war zwar letztlich ein Sieg, aber als Rapid-Anhänger erwartet man mehr. Das Wort „Arbeitssieg“ will mit nicht gefallen, weil es den Gegner abwertet. Was uns derzeit abgeht, ist das gefestigte Kollektiv, die Motivation, etwas, das wir eher bei den Gegnern wahrnehmen.

Dass man üblicherweise die Schuld allein am Trainer festmacht, ist eine typische Tragik des Fußballs. Während wir Zuschauer meinen, dass doch die Spieler mit „Rapid“ ohnehin schon den Olymp des österreichischen Fußballs erklommen haben, zieht es viele Spieler in größere Ligen und wenn dann solche Transfers von einem standhaften Sportdirektor vereitelt werden, kann es schon passieren, dass die Motivation der betroffenen Spieler absinkt und dieser Unmut andere mitreißt. Ob es wirklich so ist, wer weiß das schon.

Was aber den Spielern – so oder so – zu denken geben müsste, ist das sinkende Interesse von Scouts an ihren Künsten, weil die Defizite, die wir als Laien wahrnehmen, auch den Profis nicht verborgen bleiben – ihr Marktwert und das Interesse anderer Vereine sinkt. Abwanderwillige hoffen nur mehr auf das Auslaufen des Vertrags und – spielen entsprechend.

Kelvin Arase kann man durchaus den Titel „Man of the Match“ verleihen, hatte er doch in der ersten HZ einige tolle Dribblings und eine gute Kopfballchance zu verzeichnen. Schließlich entschied aber ein Foulelfmeter nach seinem schnellen Vorstoß in den Strafraum das Spiel.

Schiedsrichter Schüttengruber, dessen Spielleitung im Tagebuch schon öfter kritisiert wurde, war „verhaltensunauffällig“. Zwei Admira-Tore wurden aberkannt, eines in der ersten Spielhälfte nach einem Corner (offenbar wegen eines Fouls im Strafraum) und ein zweites in der zweiten Spielhälfte (wegen eines Abseits, das man von den Rängen wegen der Nähe der Spieler zum Tor nicht hat erkennen können).

Rückpass

Wir haben schon viele Rückpässe eines Feldspielers zum Tormann gesehen, bei denen der Tormann den Ball mit der Hand gefangen hat und der Schiedsrichter diesen Regelverstoß nicht mit einem Freistoß geahndet hat. Umso bemerkenswerter war es, dass SR Schüttengruber eine solche Situation im Admira-Strafraum durch einen Freistoß für Rapid aus unmittelbarer Tornähe fortsetzen ließ. Rapid war nicht clever genug, die Mauer durch einen indirekt ausgeführten Freistoß zu umgehen. Der direkte Schuss aufs Tor wurde von der Mauer abgewehrt.

Zuschauer

Für Südstädter-Verhältnisse gab es mit etwa 4.300 Zuschauern so etwas wie einen vorläufigen Saisonrekord, denn die letzten Zahlen der letzten Bundesliga-Spiele waren Hartberg (1.427), Sturm (2.590), RB (3.049), Austria-Klagenfurt (1.637).

Unsere Plätze waren auf der Südseite des oberen Rangs, ganz in der Nähe der Rapid-Delegation auf der VIP-Tribüne, bestehend aus Martin Bruckner, Gerry Wilfurth, Gerhard Höckner und Jochen Lehner.

Motivation

Im Sturm kämpfen derzeit Taxi und Ercan mit der Form; sie sind meilenweit von ihrer vorjährigen Performance entfernt.

Ich habe den Eindruck, als würde man bei einem Erfolg nur das Ergebnis sehen und bei einer Niederlage nur die Fehler während des Spiels. Wie wir aber wissen, hängen die Bemühungen der Aktiven während eines Spiels nur teilweise mit dem Ergebnis zusammen. Man kann – wie wir leidvoll wissen – verlieren, obwohl man eigentlich gut gespielt hat und gewinnen, obwohl man eigentlich schlecht gespielt hat. Manchmal passen Leistung und Erfolg auch zusammen. In der Südstadt verließen wir das Stadion mit einem Sieg aber gleichzeitig mit einem Frust über das Gebotene.

Das Problem des häufigen Misserfolgs ist die Rückwirkung auf die Psyche von uns allen, besonders natürlich auf die Spieler. Geht man davon aus, dass gut trainiert wird und auch die Bemühung beim Spiel selbst unübersehbar ist, dann belohnt eine Niederlage diese Bemühungen nicht, und das wirkt – leider in die von uns nicht gewünschte falsche Richtung.

Natürlich kann eine drastische Veränderung – zum Beispiel ein Trainerwechsel – zu einer Verbesserung führen, weil ein Ruck durch die Mannschaft geht und ein Zeichen gesetzt wurde. Ob das Zeichen aber auch langfristig erfolgreich bleibt, hängt davon ab, ob tatsächlich der Trainer die Ursache war.

Da sich an der Mannschaft keine wesentlichen Veränderungen zur Vorsaison ergeben haben, muss man die Gründe für die Erfolglosigkeit woanders suchen. Und wenn sich diese Gründe in die Vergangenheit verschoben haben werden, wird wohl der fußballerische Erfolg wiederkehren, sowohl mit dem alten als auch mit einem neuen Trainer.

Der letzte Trainerwechsel von Gogo zu Didi brachte kurzfristig gar nichts und beruhigte nur den Block. Der Punkteschnitt war bei Didi sehr lange unter dem von Gogo, die Erholung setzte erst in der letzten Saison ein. Nun sind wir wieder soweit, dass der Punkteschnitt (mit Berücksichtigung des überdurchschnittlichen Vorjahres) wieder weit (1,68) unter dem von dem deswegen gekündigten Gogo (1,73) liegt, und es ist die Frage, ob man sich einen neuen Messias wünscht oder ob man Didi die Chance gibt, dieses Tal zu durchschreiten. Ich plädiere eher für Zweiteres, um nicht die seinerzeitigen Fehler beim Abgang von Gogo zu wiederholen. Damals hat es nichts gebracht.

Ambiente

Wir waren etwas früher vor Ort und besichtigten das neu gestaltete Süd-Stadt-Zentrum. Nachdem uns im ersten Atrium die Speisekarte des „So & So“ nicht gefallen hat und die Fleischhauerei Radatz schon geschlossen hatte, landeten wir in der „Café-Konditorei Südstadt“ im zweiten Atrium. Was uns gewundert hat, war, dass wir dort ohne Gedränge einen Platz bekommen haben und praktisch niemand aus dem Anhang der Südstädter sich in diese schöne Umgebung verirrt hat.

Laden während des Fußballspiels

Ein Fußballspiel ist ein idealer Zeitpunkt für das Laden von Elektroautos. In den Köpfen der EVUs ist das noch nicht angekommen, eine Ausnahme ist die Südstadt.

Das Elektroauto hat unseren Alltag und sogar den den Besuch der Fußballspiele verändert. Mehr als beim Verbrenner ist es vorteilhaft, das Laden des Elektroautos in den Tagesablauf einzuplanen und Standzeiten zum Laden zu nutzen. Ein Fußballspiel in der Südstadt ist ein idealer Ladezeitpunkt. Gegenüber der EVN-Zentrale, am Parkplatz vor dem Südstadt-Zentrum, befinden sich 11 Ladepunkte zwischen 3,7 bis 50 kW. Der Ladepunkt mit 11 kW war unser Ziel und unser Parkplatz. Warum nicht 50 kW und warum nicht 3,7? Mit 50 kW wäre der Ladevorgang zu früh beendet und die restliche Standzeit muss man die Gebühr weiterzahlen, auch wenn das Auto gar nicht mehr geladen wird. Und am 3,7 kW-Ladepunkt (=Schukosteckdose) dauert es zu lange, das ist etwas für das nächtliche Laden.

Ankunft mit einem Ladestand von 30% (das sind 17 kWh der 58 kWh der Batterie), es waren also 41 kWh zu laden. Mit 11 kWh ist das in 3,7 Stunden erledigt. Ankunft 18:30, Ende des Ladevorgangs also etwa um 22:15. Die Zeit bis zum Spielende um etwa 23:00 muss man wegen der Zeitvergebührung auch bezahlen und das ergibt ein Körberlgeld für die EVN. Wegen der etwas längeren Heimreise sank der Ladestand von 100% auf etwa 90% und wird am nächsten Tag weiter auf 80% reduziert, und mit diesem geringeren Ladestand kann der Wagen dann längere Zeit batterieschonend geparkt bleiben.

Die Verrechnung ist gewöhnungsbedürftig. Wieviel genau man zahlt, hängt von der verwendeten Ladekarte ab. Man nutzt für die Preisberechnung am besten die Seite https://ladepreise.at. Günstig ist es hier mit der Mobiflex-Ladekarte der Stadtgemeinde Judenburg und mit der Ladekarte des EMC. Mit beiden zahlt man für diesen Ladevorgang 9,74 €. Mit anderen Ladekarten können die Preise auch höher sein und sogar ein Mehrfaches betragen. Die Rechnung bekommt man erst am Monatsende.

Wie viel „Liter“ man nun auf 100 Kilometer verbraucht? Die Liter sind hier Kilowattstunden. Wie weit man damit kommt, hängt von der Fahrweise, der Strecke ab, also ganz ähnlich wie bei Verbrenner. Beim E-Auto kommt aber die Temperatur als wichtiger Faktor dazu. Ich komme mit meinm VW iD.3 im Stadtverkehr mit wenig Autobahn mit einer 100%-Ladung von 58 kWh etwa 380 Kilometer weit, also 15 kWh/100 km; im Hochsommer etwas weniger, Winter deutlich mehr. Das ist aber nur ein Rechenwert. In der Praxis fährt man nicht bis der Akku leer ist, sondern lädt so ab 20% Ladung. Und aufgeladen wird normalerweise nur auf 80%. um die Batterieermüdung hintanzuhalten. Auf 100% wird nur geladen, wenn man gleich weiter fährt und das Auto nicht abstellt.

Und was kostet das dann? Würde man immer an einer 11 kW-Ladesäule der EVN laden, bezahlt man 0,22 € pro kWh, und 3,30 € pro 100 Kilometer. Wenn man dann aber bei Hochleistungsladestellen an den Autobahnen lädt, bezahlt man das etwa das Vierfache.

An diesem Abend waren alle Ladepunkte am Parkplatz des Südstadt-Zentrums belegt, ein Zeichen, dass unsere Ladestrategie nicht unüblich ist. Zum Vergleich: In Hütteldorf ist die Zahl der Ladepunkte an einem Matchtag viel zu gering. Im Parkhaus gibt es nur zwei Ladepunkte und zwei weitere in der Keisslergasse beim „Hotel an der Wien“. Rapid ist dabei in guter/schlechter Gesellschaft praktisch aller Spielstätten. Extrem ungünstig ist die Ladesituation in Salzburg – es gibt keine. Und Hochleistungslader wie sie etwa am Verteilerkreis in Wien zu finden sind, sind für einen längeren Aufenthalt ungeeignet.

Links

Arnold und Florian in der „Café-Konditorei Südstadt“
Die Delegation der „Sitzplatzschweine“
Florian, Erich, Arnold, Franz, Robert
Herbert, Erich

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