Rapid-St.Pölten

2:1 (1:0)

Wegen der ausnahmsweise ganz besonderen Position zum Fotografieren (Reihe 11, Platz 69 der Westtribüne), stelle ich das Bild vom Spielbeginn an den Anfang: Stefan Schwab, Richard Strebinger und Louis Schaub bei der Begrüßung der Schiedsrichter.  Ich erinnere mich an Zeiten, die gar nicht so lange her sind, als man froh gewesen wäre, gegen die (vermeintlich) Kleinen gewinnen zu können. Heuer gab es gegen die (vermeintlich) Kleinen den dritten Sieg in Folge (WAC 5:1, Mattersburg 4:2, St. Pölten 2:1) und eigentlich wäre das ein Anlass zur Freude. Was macht das Publikum? Es pfeift!  Außerdem wäre der Umstand, dass wir heute nach dem Spiel mit 49 Punkten schon um drei Punkte mehr als in der gesamten vergangenen Saison (46) haben, ein Grund, unser Team zu beglückwünschen. Stattdessen wird genörgelt und ein hoher Sieg gegen den vermeintlich Kleinen gefordert. Dass der Unmut an der ineffektiven Spielweise von Philipp Schobesberger möglicherweise auch sehr kontraproduktiv ist – übrigens auch die Kritik des Sportdirektors vor einiger Zeit, zeigte uns ein Kommentar von Florian Sturm, an dessen Tisch wir sitzen durften. Florian verwies auf die Sensibilität mancher Spieler und dass es für eine Höchstleistung ein optimales Selbstvertrauen benötigt, das aber durch die andauernde Kritik untergraben wird und der Spieler daher nicht „auf Touren“ kommt.

Ballkünstler

[Dieser Absatz ist speziell für den Zweifler Arnold gedacht.] Die Sensibilität von Spielern, die sich in grenzwertigen Situation wie eben bei einem Fußballspiel stark auswirken kann, erinnert auch an die fallweise sensible  Natur von Künstlern und der Ausdruck „Ballkünstler“ bekommt dadurch eine weitere Facette. 

Trainerwechsel

Jede Mannschaft wird nach einen Trainerwechsel dem Training und dem Spiel eine erhöhte Aufmerksamkeit schenken und der „Trainereffekt“ in den ersten Spielen nach dem Wechsel muss noch gar nichts mit der Qualität des alten und des neuen Trainers zu tun haben. Dass Rapid das erste Spiel nach einem Trainerwechsel beim Gegner bestreiten musste und noch dazu mit Didi Kühbauer auf der gegnerischen Bank, machte das Spiel für Rapid nicht gerade leichter. Didi erwähnte daher auch bei der Pressekonferenz, dass seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit seine Vorgaben gut umgesetzt und nur knapp einen Punktgewinn verpasst habe. 

Warum verwandelte Strafstöße wiederholt werden?

Der häufigste Anlass zu Wiederholungen von Strafstößen ist der Umstand, dass Spieler zu früh in den Strafraum laufen. Wann aber ist das für wen ein Nachteil? Sollte der Ball gehalten werden und zurückprallen, hoffen die Stürmer auf eine Nachschussmöglichkeit und die Verteidiger auf die Möglichkeit der endgültigen Klärung. Wenn aber der Schuss verwandelt wurde, sind diese Möglichkeiten gar nicht mehr gegeben, und das Hineinlaufen ist ohne Bedeutung.  Warum also die Wiederholung?  Man könnte einwenden, dass die in den Strafraum hineinlaufenden Spieler den Tormann irritiert hätten. Ich glaube das aber nicht, denn der Tormann ist voll auf seine vorkalkulierte Reaktion konzentriert. Ich erinnere mich nicht – im Gegensatz zu vielen anderen Entscheidungen, dass ein Tormann sich nach dem Spiel wegen des vorzeitigen Hineinlaufens der Spieler beschwert hätte, was er aber tun würde, wenn er es als einen Nachteil sehen würde. Eine weitere eindeutige Situation bei einem Elfmeter ist die, dass der Ball vom Tormann gehalten und fixiert wird. Auch dann ist das vorzeitige Hineinlaufen der Spieler bedeutungslos.  Viel interessanter ist der Fall, was der Schiedsrichter tut, wenn der Ball nur abgewehrt wurde und ins Spielfeld zurückprallt. Ich kann mich nicht erinnern, einen Fall erlebt zu haben, wo dann der Schiedsrichter das Spiel wegen vorzeitigen Übertretens abgebrochen hätte und eine Wiederholung angeordnet hätte. Aber gerade in diesem Fall hätte dieses Übertreten eine gravierende Wirkung.  Ich vermute, dass der Grund ist, dass durch die erfolgreiche Abwehr eine neue Situation entsteht und man mit dem Bewerten dieser neuen Situation beschäftigt ist und das vorzeitige Übertraten nicht mehr als relevant einstuft, obwohl es gerade in diesem Fall eine Rolle spielt.  Nach meiner Ansicht erfolgt die Wiederholung eines Strafstoßes praktisch immer aus einem rein formalen aber völlig irrelevantem Grund und die meisten Wiederholungen erfolgen nach einen bereits erfolgreichen Torschuss. Das ist von Nachteil für den Angreifer, weil das sichere Tor durch einen neuerliche (etwa 80-prozentige)  Chance ersetzt wird. Die Wiederholung nach einem verwandelten Elfer begünstigt daher die bestrafte Mannschaft. Das Übertreten sollte nur dann geahndet werden, wenn danach der Tormann den Ball abwehrt. 

Verhinderung einer Torchance

In der zweiten Halbzeit gab es eine kuriose Szene von dem St.Pöltner Tor. Louis Schaub will einen Freistoß im Strafraum kurz abspielen und wird vom gegnerischen Tormann daran gehindert. Das war nicht nur eine Unsportlichkeit sondern nach meiner Ansicht eigentlich die tätliche Verhinderung einer Torchance im Strafraum, also hätte es dafür eine gelbe Karte und einen Elfmeter geben müssen. Stattdessen gab eine Beschwichtigung durch den Schiedsrichter und wie zu erwarten war, wurde die Chance vergeben.

Was war bei diesem Spiel anders?

  • Es gab keine Stadionzeitung!
  • Die Süd- und Nordtribüne waren wegen eines Urteils der Bundesliga gesperrt und außerdem die an die Süd- und Nordtribüne angrenzenden Sektoren.
  • Die Auswärtsfans wurden auf der Osttribüne untergebracht
  • Die Plätze im Auswärtssektor wurden an gesperrte Abonnenten verkauft, die wenigstens 12 Heimspiele besucht haben, hier ein Blick auf den ausnahmsweise ausverkauften Auswärtssektor
  • Neuer Rapid-Sponsor „Scheiss-Bundesliga“
  • Das Aufwärmen erfolgte seitenverkehrt
  • Die Zuschauerzahl war knapp 10.000. Weniger Zuschauer waren nur bei dem Eiskasten-Cupspiel gegen Ried.
  • Wir waren ausnahmsweise zu Gast auf Ebene 2 der West-Tribüne.

„Gegen Kollektivstrafen“

…so lauteten die Spruchbänder des BlockWest und auch der Gäste aus St. Pölten. Die seltene Einigkeit und auch der Inhalt wurden von Publikum kräftig beklatscht.   

Sinn oder Unsinn von Kollektivstrafen

Das Nachdenken über die Sinnhaftigkeit von Kollektivstrafen lenkt ein bisschen von der Sinnhaftigkeit des Werfens von Feuerzeugen ab. Zuletzt wurden solche Strafformen in der Zeit des Nationalsozialismus angewendet, heute gibt es sie nur mehr in Nordkorea. (Wikipedia „Sippenhaftung„). Was man aber nicht abstreiten kann, ist der Umstand, dass alle an Rapid Interessierten sich in den letzten Wochen über das Thema Gedanken machen und die wichtigste Frage, ob der eigene Sitzplatz von der Sperre betroffen ist, macht praktisch jeden Stadionbesucher zum Betroffenen. Der mit diesen Sperren praktizierte Aufwand trifft auch die disziplinierten  Fans und es entsteht ein Interessenkonflikt aus Solidarität zu den Werfern (entstanden durch das gemeinsame Feindbild Bundesliga) und aus den Mühen, die durch die wiedereinmal Grenzüberschreitung für alle entstehen, vom finanziellen Verlust ganz abgesehen. Sollte sich das Szenario wiederholen, könnte die Solidarität bröckeln und das wäre ein Motiv, auf das die Bundesliga baut. 

Rapid-Viertelstunde vom 6.4. auf W24 

In einem ausführlichen Interview erklärt Christoph Peschek die Situation der Sektorensperre vor dem Spiel und Rapid hat diese Auflagen beim Spiel sehr genau eingehalten.  In dieser Folge schildern Funky Feurer und Andy Marek die Situation auf der Pfarrwiese, die viele der heutigen Stadionbesucher noch erlebt haben. Mit dem Bau des Allianz-Stadions ist ein ganz großer Schritt nach vorne getan worden, nur haben wir uns alle noch nicht ganz an das neue Zuhause gewöhnt. Die Spieler machen den Eindruck einer unerklärlichen Heimschwäche. Kaum zu glauben, dass dieselbe Mannschaft in Mattersburg eine so große Spielfreude an den Tag gelegt hat und dieselbe eine Woche später vermissen ließ.  Die Zuschauer werfen noch immer Feuerzeuge wie sie es in alten Zeiten gelernt haben, obwohl sich vieles geändert hat, vor allem der Grad der Öffentlichkeit, der Fußballspielen heute zukommt. Und diese Öffentlichkeit hat durch das neue Zuhause noch deutlich zugenommen.  Diesen Nivellierungsdruck (nach oben) will der BlockWest nicht mitmachen. Ein Schreiber in Forum rapidfans.at – es ging um die Formulierung der Texte auf den Spruchbändern – hat es einmal so ausgedrückt, dass „er sich seine Sprache nicht nehmen lassen wolle“, und als ich das las, habe ich ihm spontan Recht gegeben. Es war irgendwie entwaffnend.  Zuschauer wünschen sich dieses weniger Geregelte „oldstyle“ zurück, und drücken es durch das Eingreifen in das Spielgeschehen aus, was auch so seine Tradition haben dürfte. (siehe Schilderungen in der Rapid-Viertelstunde). Für die Spieler ist aber „oldstyle“ absolut kein Thema mehr, wie man an dem Interview gut ablesen konnte. Und wir sollten langsam akzeptieren, dass die neue Qualität des Angebots im Allianz-Stadion auch eine Anpassung des eigenen Verhaltens an die Umgebung nach sich ziehen sollte. 

Im VIP, Ebene 2

Es mangelt an nichts im VIP-Bereich des Allianz-Stadions.  Diese Bilder entstanden zwei Stunden vor dem Spiel. Die Dichte an „Bewirtung“, mit der sich die beiden Ebenen im Vollbetrieb präsentieren, muss man einmal erlebt haben.  Wir hatten einfach Glück! Etwas helfen wir dem Glück nach, indem Versicherungsverträge nicht auf einen Namen laufen sondern auf alle drei aufgeteilt sind, wir also damit unsere Gewinnchance erhöhen. Als praktisch lebenslange Allianz-Kunden nehmen wir seit den Anfängen an jedem Allianz-Gewinnspiel teil und vor einigen Monaten hieß es, dass der Franz einen Rapid-„Hoodie“ gewonnen hätte.  Aber das Glück war noch einmal auf unserer Seite, denn am vorigen Freitag bekam ich die Nachricht, dass Silvia zwei VIP-Karten für das St.Pölten-Spiel gewonnen hätte. Ich besuchte Florian Sturm an seinem Dienstort am Hietzinger Kai… …und bekam die Tickets. Am Spieltag saßen wir an einem Tisch der Allianz mit Florian Sturm auf Ebene 2. Welches Privileg es ist, Gast in der Ebene 2 der Röhre zu sein, sieht man daran, dass nach Spielende zwei Gäste der Ebene 1 erfolglos versucht haben, „für nur eine Minute“ mit einem anderen Gast der Ebene 2 sprechen zu dürfen. Keine Chance! Auf Ebene 2 befindet sich auch die Spieler-Lounge, in der die Spieler nach dem Spiel ein Abendessen serviert bekommen. Und am Weg dorthin gibt es Gelegenheit zu gemeinsamen Fotos. Hier Joelinton auf der Bühne von Ebene 1, Florian mit Armin Mujakic, Georgi Kvilitaia und Galvao! Ein außergewöhnlicher Tag geht zu Ende! Das Spiel mit etwas „Masl“ gewonnen, viele Eindrücke gesammelt. Wenn Du auch einmal Gast in „der Röhre“ sein willst, mach‘ einfach beim Allianz-Gewinnspiel mit. Die Auslosung erfolgt rein zufällig, Allianz-Kunden haben Chancen auf mehr und höhere Gewinne (siehe Bedingungen). 

Pro Allianz

Die Haltung der Blocks gegenüber dem „modernen Fußball“, also insbesondere gegen die diversen gewinnbringenden Partnerschaften ist wenig konstruktiv. Es ist unlogisch, irgendwo „in Europa“ mitspielen aber die Spielregeln des modernen Fußballs nicht zu akzeptieren zu wollen. Ich finde es im Gegenteil sehr wichtig, dass möglichst viele unter den Rapid-Fans auf die Angebote eingehen, die Partner von Rapid an uns herantragen, sei es die täglich verwendbare CashBack-Card oder eben die persönliche Versicherung bei der Allianz. Es geht nicht darum, viel Geld einzusetzen, es geht darum, dass viele es tun. Wir fühlen uns nach dem Transfer unserer Versicherungen zu Florian Sturm bestens betreut und die Verbindung zu Rapid macht die Versicherung für uns doppelt wertvoll. Wir haben das Gefühl, einen Beitrag für unser gemeinsames Anliegen „Rapid“ geleistet zu haben.  Auf zum nächsten Gewinnspiel!

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