Rapid-WAC

4:2 (2:1)

Dass Rapid nach drückender Überlegenheit in Rückstand gerät, ist fast schon ein gewohntes Bild. In der letzten Saison hatte die Mannschaft kein geeignetes Rezept, einen Rückstand wegzustecken. Dieser Spiel-Pessimismus hat sich seit der Übernahme der Mannschaft durch Goran Djuricin deutlich gewandelt und heute wurde erstmals selbstbewusst aufgegeigt. Meine Interpretation ist folgende: der Druck auf einen Erfolg war im Vorfeld enorm. Egal, ob Pressekonferenz, Homepage oder Stadionzeitung, überall wurde von einem Pflichtsieg gesprochen. Wer auf Rapid gesetzt hat, konnte mit nur wenig Gewinn rechnen (siehe weiter hinten). Anfangs fand das Spiel daher auch überwiegend in der Hälfte des WAC statt, Sonnleitner und Galvao auf und über der Mittellinie. Rapid kontrollierte das Spiel aber allzu viele Chancen gab es vorerst nicht. Folgende Szene war bezeichnend. Stefan Schwab bekam den Ball halblinks in guter Schussposition, haute aber den Ball weit über und neben das Tor. Wieder so ein Misserfolg. Kurz danach bekam er den Ball wieder in einer ganz ähnlichen Position. So einen Schuss wollte er sich offenbar nicht noch einmal antun, und gab den Ball weiter, was aber auch nichts eingebracht hat. Man hatte fast den Eindruck, als würde er resignieren. Dass eine so hoch stehende Abwehr Räume bietet, ist klar und der WAC wusste das auszunutzen und das Vorhaben eines Befreiungsschlags schien mit dem Gegentreffer dahin. Sehr positiv zu vermerken ist, dass der Block West sich durch den Gegentreffer nicht aus der Ruhe bringen ließ und die Mannschaft in gewohnter Lautstärke anfeuerte. Bei einem Corner für den WAC –  eine klare Fehlentscheidung von dem ansonsten unauffälligen Schiedsrichter Jäger (besser gesagt von seinem Linienrichter) – kam es zu einem ausgiebigen Pfeifkonzert aber der Block zeigte sich diszipliniert und Bierduschen und Feuerzeugwürfe blieben aus. [Schiedsrichter Jäger hat eine sehr positive Rapid-Bilanz. Von 9 Partien wurden 7 gewonnen, eine war Unentschieden und eine wurde verloren. Aber Achtung, davon waren vier Cupspiele.] Die Mannschaft ließ sich nicht – wie früher – von dem Rückstand beeindrucken und Kapitän Stefan Schwab erzielte mit einem sehenswert wuchtigen Schuss aus ca. 30 Metern den Ausgleich. Man hatte das Gefühl, er hätte schon eine Menge Wut im Bauch auf diese permanenten Rückschläge. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff gelang es ihm auch, einen Freistoß von Philipp Schobesberger per Kopf im Tor unterzubringen. Wenn Rapid die Platzwahl gewinnt, entscheidet man sich immer so, dass die zweite Halbzeit in Richtung zum Block West gespielt wird. Daher kamen wir in den Genuss, in der zweiten Halbzeit die Läufe und Dribblings von Philipp Schobesberger hautnah zu erleben: Schließlich gelang Philipp dann auch der Treffer zum 4:1. Wie so oft hatten die Stürmer bei Rapid keinen Torerfolg, dafür brillierte das Mittelfeld. Auf der Stadionzeitung zum Spiel wird Veton Berisha als Torschütze präsentiert. Davon konnte aber bei dem Spiel nicht die Rede sein. Ob das der Grund für seine Auswechslung war, können wir nur vermuten. Dasselbe könnte man zwar auch von Giorgi Kvilitaia, seinem Nachfolger, sagen, doch dessen positive Spielanteile waren viel größer – zumindest war das unser Eindruck. Wir müssen uns immer wieder den Aufruf von Helge Payer bei seinem Besuch beim Klub der Freunde ins Gedächtnis rufen, in dem er bat, mit neu hinzugekommenen Spielern Geduld zu haben, bis sie sich dem Spielstil der Mannschaft angepasst haben.

Choreografie

Die Tornados feierten ihre 10-jährige Freundschaft mit Ferencváros.Budapest mit einer beeindruckenden Choreografie. Leider wissen wir nicht, warum gerade zu Ferencváros eine Freundschaft besteht, können es daher nur vermuten. Ján, unser Augustinverkäufer, liebt alle Vereine mit grün-weißen Vereinsfarben, also Panathinaikos, Celtic, Bohemians Prag und daher auch Rapid. Das könnte auch bei dieser Fanfreundschaft eine Rolle gespielt haben. Es kann aber auch sein, dass man sich an die historischen Spiele von Rapid gegen Ferencváros erinnert, die bis in das Jahr 1907 zurück reichen.
1930-10-15 Mitropa Cup	      A	0:1  8000 Olsson  (S)  Üllöi (H-Budapest)	 
1930-10-08 Mitropa Cup	      H	5:1 17000 Hansen  (DK) Pfarrwiese		 
1928-11-11 Mitropa Cup Finale H	5:3 20000 Carraro (I)  Hohe Warte		 
1928-10-28 Mitropa Cup Finale A	1:7 20000 Carraro (I)  Üllöi (H-Budapest)	 
1909-08-01 Freundschaftsspiel A	1:5                    Rudolfsheimer Sportplatz
1907-08-01 Freundschaftsspiel A	0:3                    Rudolfsheimer Sportplatz
1907-08-01 Freundschaftsspiel H	2:4                    Rudolfsheimer Sportplatz
 

Vor dem Spiel

Die Zeit vor dem Spiel ist oft zu kurz. Eine neue Aufgabe ist die Anbringung eines Transparents für den „Klub der Freunde des S.C. Rapid“ unterhalb des Stadiondachs. Da es dort nichts gibt, an dem man das Transparent anbinden könnte, habe ich Gepäckspanner besorgt, deren Haken für den Rand einer Blechplatte geeignet ist. Diese Prozedur dauer fast eine halbe Stunde. Gut, mit etwas mehr Routine wir man diese Zeit verkürzen können. Danach folgt eine Zettelverteilaktion zu dem nächsten Treffen des „Klub der Freunde“ am 13. November. Die 200 aufgelegten Zettel haben alle ihre Abnehmer gefunden und es gibt auch schon zwei konkrete Interessenten. Wer Robert aus Nürnberg ist, werden wir wohl nie erfahren… …aber wir hatten ja vor, uns den Film „Großer Bruder“ noch einmal anzuschauen. Vielleicht kommt Robert im Film vor. Erinnerungsfotos beschließen das „Aufwärmen“, danach begaben wir uns auf unsere Plätze zum Absingen der Rapid-Hymne. Herbert mit Enkelin Florian und Christoph Steffen Hofmann wurde bei seinem Einsatz in der Rapid-Viertelstunde lautstark mit Sprechchören empfangen. Hier ein Bild von der Verabschiedung mit seinem Sohn Moritz.

Schätzungen

Die Einschätzung der Buchmacher wird zwar nicht besser, wird aber moderner präsentiert über einen ziemlich verspiegelten Monitor. Zum Vergleich hier die Schätzung des ersten Spiels in dieser Saison: Dargestellt wird hier aber auch unsere eigene Einschätzung, denn wir, die unverbesserlichen Optimisten, tippen klarerweise auf Rapid, daher sinkt die Quote Richtung 1. Interessant auch die Meisterquoten:
  1,25 RB
  6,00 Sturm
  8,00 Austria
 25,00 Rapid
 35,00 LASK
100,00 Admira
100,00 Altach
200,00 WAC
800,00 Mattersburg
Ich denke, dass sich diese Tabelle schon beim nächsten Heimspiel verändert haben wird.

Links


Schreibe einen Kommentar