Rapid-Altach

1:2 (0:0)

Es ist nicht untypisch für Fußball, dass nach Erreichen eines Ziels, der letzte Nachdruck fehlt und Spiele nicht mehr gewonnen werden. Ein Nebeneffekt kann sein, dass dann diese Spiele mit geringerer Aufmerksamkeit die Meisterschaft verfälschen.

Eine solche Unsportlichkeit hat Didi Kühbauer aber vermieden. Wir Zuschauer hätten uns schon in Mattersburg den Einsatz der Nachwuchsspieler erwartet und waren sogar etwas enttäuscht, sie nicht eingesetzt zu sehen. Wenn man aber die Optik gegenüber Altach, das auch noch die Chance gehabt hätte, das Halbfinale am Dienstag zu erreichen, bedenkt, war diese Entscheidung sehr fair.

In diesem letzten und bedeutungslosen Meisterschaftsspiel konnten wir mit Kelvin Arase, Patrick Obermüller und Nicholas Wunsch gleich drei Rapid-Hoffnungsträger sehen. Es war mit Leo Greiml sogar ein vierter Debütant vorgesehen, doch dieser war nach der gelb-roten Karte beim Spiel gegen Mauerwerk gesperrt.

Kelvin Arase hat die Saison bei Horn sichtlich gut getan und es war kein Zufall, dass Gogo ihn nach Linz holen wollte. Besonders in der zweiten Halbzeit war Kelvin sehr auffällig und hat im Zusammenspiel mit Nicholas Wunsch sogar den Elfmeter herausgeholt, der schließlich zum Anschlusstreffer durch Andrija Pavlovic geführt hat. Auch Patrick Obermüller hat seine Sache an der Seite von Max Hofmann gut gemacht, wurde aber nach dem 0:2 durch Mario Sonnleitner ersetzt. Es könnte sein, dass der Trainer nach dem 2:0 durch Altach wieder mehr Stabilität in die Abwehr bringen wollte.

Eigentlich hat man sich nach dem 0:0 zur Pause schon auf dasselbe Ergebnis am Ende des Spiels vorbereitet, doch es sollte anders kommen. Gut, das erste Gegentor war sehenswert und wohl nicht zu halten, aber für das zweite Tor kann man Tobias schon mitverantwortlich machen. Auch seine Ausschüsse ins Out sind verbesserungsfähig.

Nach drei Unentschieden gegen Altach gab es nun sogar eine Heim-Niederlage. Wie kann man das erklären? Didis Antwort aus den letzten Interviews kennen wir schon: „Wir haben einfach mehr Tore bekommen, als wir selbst geschossen haben.“

Zuschauermotivation

Beobachten wir doch einfach uns selbst. Bei dem Spiel ging es um nichts, und wie ist es um unsere eigene Motivation bestellt? 13.500 waren wir, ein ziemlich schlecht besuchtes Saisonende. Man kann auf die Saisonauswertungen der Bundesliga gespannt, ob sich denn der Aufwand für das neue Spielschema insgesamt gelohnt hat. Meine Schätzung ist „nein“, denn ein eventuelles Zuschauerplus wäre in erster Linie durch Spiele in Hütteldorf zustande gekommen. Aber in diesen 5 Heimspiele in der Qualifikationsgruppe kamen deutlich weniger Zuschauer als früher:

  • Letzte 5 Heimspiele 2018/19: 11.600, 12.300, 13.100, 13.801, 13.500
  • Letzte 5 Heimspiele 2017/18: 15.000, 10.000, 18.000, 22.300, 21.600
  • Letzte 5 Heimspiele im Hanappi-Stadion 2013/14. 13.00, 15.800, 15.500, 17200 und 17200.

Und woher kam die Motivation von Altach? Für Altach war die Ausgangslage gleich, aber die Altacher hatten eine weite Anreise – für nichts. Und möglicherweise ist dieser Aufwand und die Gelegenheit, bei toller Kulisse zu spielen, eben jenes Quäntchen mehr, das zum Sieg gereicht hat.

Gladiatoren

Als die Mannschaft in der Pause und auch nach dem Spiel ausgepfiffen wurde, dachte ich ein bisschen an die Gladiatoren-Kämpfe in der Antike. Es gab damals auch einen Schiedsrichter, der auf die Einhaltung der Regeln zu achten hatte. Insbesondere musste er darauf achten, dass der Unterlegene von Sieger nicht einfach getötet wurde, denn dazu waren Gladiatoren zu wertvoll. Diese Entscheidung oblag dem Kaiser und da er sich der Gunst des Volkes versichern wollte, überließ er meist dem Volk die Entscheidung. Dass die damalige Geste für eine negative Entscheidung der nach unten gestreckte Daumen gewesen war, ist historisch nicht belegt, es könnte auch genau umgekehrt gewesen sein.

Was das mit einem Fußballspiel zu tun hat? Sehr viel, denn auch heutzutage nimmt sich das Publikum das Recht, die Darbietung der eigenen Mannschaft durch Pfiffe zu kritisieren. Aber angebracht waren die Pfiffe nicht, Applaus wäre für die Motivation der neuen Spieler die bessere Reaktion gewesen.

Anti-Böller-Aktion

Der Block-West hat eine sehr erfreuliche Aktion gegen Böller gestartet und man darf erwarten, dass die neue Haltung mehr Wirkung zeigen wird als frühere Ermahnungen. Die Aktion wurde über das Block-West-Echo (siehe EwkiL-Bilder) bekannt gegeben. Damit aber auch wirklich alle informiert sind, wurde eine vergrößerte Version des BW-Echo an den Bäumen in der Keisslergasse angeschlagen.

Kleinkrieg mit Herbert

Dass sich Rechts mangels eigener Größe gerne auf Minderheiten einschießt, ist bekannt; dass der frühere Innenminister Herbert die Minderheit der Fußballfans auserwählt hat, war wohl einer von vielen Einzelfällen, über die er – sehr zum Gaudium unseres Blocks – gestolpert ist, und man nicht ohne eine gewisse Genugtuung titelte: „Heast Herbert, bist haas?“

Wappenträger

Der „Klub der Freund des S.C. Rapid“ ist optimistisch, dass Rapid das Halbfinale am kommenden Dienstag gewinnt und dann am Donnerstag, 30.5. zu Hause gegen den Fünften in der Meistergruppe antreten wird. Daher haben wir uns bei Andy Marek als Wappenträger für diesen Donnerstag gemeldet. Und in einer Art Generalprobe waren Erich und der Autor Franz schon bei diesem Spiel gegen Altach eingeteilt.

Treffpunkt war eine Stunde von Spielbeginn bei der Röhre. Jeder Wappenträger bekam von einer freundlichen Dame des Klubservice eine Akkreditierungskarte und durfte damit das Spielfeld betreten. Die Karte wurde nach der Zeremonie einbehalten, wir konnten uns aber die Karte als Andenken bei Kassa 1 abholen.

Die Wappenträger können das Aufwärmen und die diversen Interviews am Spielfeldrand aus der Nähe beobachten. Zum Beispiel hat Lukas Marek für Rapid-TV ein Interview mit unseren Präsidenten geführt und kamen Zoki Barisic und Georg Zellhofer zu einem Interview bei Sky.

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